Mittwoch, 13. Februar 2008

zweihoch

kichererbse kommt von cicer [lat.] und heißt deshalb soviel wie erbserbse obwohl es vielleicht besser kicherbeere heißen sollte

es ist so leicht dich zu lieben

auf dem seil

in körben aus geflochtenem gras trage ich gestirne von obst und weihrauch in meinen schlaf. zwischen den maschen der jalousie düstert der tag herauf. auf dem boden verstreut liegen die henkel von trauben. kernlos. neutronen meines hungers - meines unstillbaren eifers nach greifbarkeit.
um den mit federn und spiegeldecken geschmückten zirkuspferden zu entkommen erfinde ich namen. jeweils zehn. beginnend mit dem gleichen buchstaben. manchmal sind es auch tiere.
dann falle ich zurück in meine einsamkeit meinen raum der stille wo helle stimmen ewig flüstern und die zeit zu einem endlosen beben wird. und fülle auch dir den becher. denn du bist mein messer mein trost meine herrlichkeit

Samstag, 9. Februar 2008

iso1600 (eine notiz)

ich bin überbelichtet. das resultat einer zu langen verschlusszeit auf lichtempfindlichem film. die linse schließt sich nicht richtig. wie meine pupillen. die augen von elisabeth I. ihr haus- und hofarzt notierte dass sie kurzsichtig wäre. alles ist hell. zu weit könnte man sagen. der weg. das hemd das ich trage die hose mein haus. die weit aufgespannten arme der gegenüber ihre vor gram weit aufgerissenen münder in denen kein blatt papier seinen halt finden würde. und wie alles schlicht eine übertreibung mit weißabgleich

Montag, 4. Februar 2008

im halbschlaf oder der wunsch den dingen namen zu geben

fingerkuppen zerbrechlich wie glas reibungswärme rauchglas die scherben von steingut oder die höhlende schräge die rote linie der datumsgrenze und das verzerrte nästeln des windes eingefangen zwischen zeigefinger und küchenuhr ein moment der scheinbarkeit des möglichen vielleicht auch nur der gewichtige ausschlag eines pendels zur vollen stunde ein sprung zur messung der dichte