Freitag, 28. Dezember 2007

ich atme schnee

in mir haben sich eiskristalle gebildet. das wasser in meinem gewebe ist zu eis erstarrt das mir die gefäße dehnt bis sie aufspringen wie unter druck geratene ventile. die haut schält sich mir schon vom knochen. das gesicht lässt sich abtragen wie eine maske aus schnee. der hagel hat aufgehört auf meinem körper zu schmelzen. vielmehr drückt mich die last immer neuer massen von schnee und eis innen wie außen

Montag, 12. November 2007

das prinzessinnensymptom


das prinzesinnensymptom ist ein holzschuh ist ein pantoffel an den eigenen fuß angepasst maßarbeit könnte man sagen handgefertigt und aus seidentaft der unnachgiebige drang huckepack getragen zu werden ein märchen mit ross und reiter einer leiter die in den himmel führt zwei stämme einer eiche aus der wir unsere arche bauen ein bett ein stuhl und zwei paar schuhe walnusseis waffeln und duschgespräche eine vase aus tagen viertelstunden mohnbrötchen und nanaminze pferdehaarwolken eine muschel auf dem bürgersteig oder ein seidenband um den finger ein krönchen aus bernstein zertanzte schuhe silber das durch die beine schießt vierundzwanzig grad celsius gefühlte temperatur der gleichklang einer handvoll münzen gegen eine mauer geworfen

man könnte auch einfach sagen der unnachgiebige drang glücklich sein zu wollen.



Donnerstag, 25. Oktober 2007

oppholdsvaer


ich will nicht mehr nach meinem namen fragen
meiner herkunft. das
trockene papier einer seite soll mir
genügen. statt dessen
will ich lieber meine fußabdrücke im schlick
wiederfinden und mit den möwen schreien.
ich habe die weißen krebse gezählt
die weißen kiesel
die adern unter der haut
habe ich wiedergefunden
und in deinen augen. mit dem
schwanz einer rotweißen katze
schreibe ich deinen namen in den sand wo
ihn die flut wiederholt
morgen wenn wir uns wiedersehen

Montag, 1. Oktober 2007

improvisierter diskurs über den natürlichen zustand des menschen

die demontage unserer realität erfolgt durch das denken. kommunikation zwischenmenschliche bindungen und jegliche art von phänomenen versuchen wir mittels denkprozessen in genießbare häppchen zu zerteilen und auf diese weise begreifbar zu machen. ist das denken nur ein verstecker versuch von realitätsflucht? was wenn das denken nicht der schlüssel der menschlichen existenz ist. dies wirft die frage auf: wie äußert sich menschliche authentizität. die versuchung kant und die vernunft als ein uns alle verbindendes element anzuführen ist groß und die vermutung daß die vernunft jedem menschen zugänglich sei liegt nahe. zumindest aus westlicher sicht. ist die vernunft bildungsabhängig. sehr wahrscheinlich ist diese frage mit 'nein' zu beantworten. allerdings ist sie sehr stark mit dem sozialen und kulturellen kontext verbunden das heißt auch die vernunft als vermeintlich stabile größe ist in wirklichkeit höchst flexibel in ihrer anwendung und deutung.
vielleicht ist es nicht das denken wie ich lange vermutete das den menschen zum menschen macht sondern einzig und allein die authentizität. wie aber könnte die angenommene authentizität der menschlichen natur aussehen? möglicherweise befindet sich der mensch in einer evolutionären senke gefangen zwischen denken und trieb. durch den verlust unserer natürlichen identität hat der mensch den bezug zu sich selbst verloren. er ist zu einem kunstwesen herabgesunken dessen dilemma unübersehbar geworden ist.
die kritische selbstrefelxion bietet den einzigen ausweg. bildung vernunft und ein reflektierter umgang mit der eigenen triebhaftigkeit als ausschrei eines back to the primitive - als brücke zum menschen ?

Mittwoch, 19. September 2007

Montag, 10. September 2007

de profundis nach Derrida

meine augenblickliche gemütslage ist ein abstrahierter zustand metabolisiert überreizt und unversöhnlich. die ungewissheit als einendes element fordert die rückbesinnung auf camus und die absurdität als aussöhnende theorie als basis fundament einer darüber oder darunterliegenden wahrheit die nicht existiert in einer gegenwart des dekonstruktivistischen prinzips der postmoderne. es wäre zeit in die kirche zu gehen und zu beten die glocken zu läuten bis sie sich aufbäumen auftürmen zu einem entzweienden lärm einem ohrenbetäubenden berg nässender lumpen. zeit für eine pest unter fremden könnte man sagen.
die rechtfertigung für die philosophie von camus liegt in der beschreibung eines zustandes statt dem ewigen scheitern anderer philosphen die vergeblich einer beschreibung der ursache trotzen und ein ganzes leben aufwenden zur lösung eines aus organen gewobenen knotens dem rekontsruieren einer zum untergang bestimmten karavelle mit dem anspruch auf eine metatheoretische wirklichkeitstreue oder erkenntnis über die unvereinbarkeit parallel existierender ansätze oder die ermüdende erkenntnis übersteigerter differenzierungen bis zur auflösung dekonstruktion.
die eigene klanglosigkeit. ein schallgedämpfter raum in dem im regelmäßigen turnus die hämmer schwingen und beim feilen doch nur späne unter die werkbank fallen. das prinzip der deklassierten mittelmäßigkeit fortsetzungsbedingter beschleunigung und unvereinbarkeit von lust und aufmerksamkeit zersetzt fiebert und leugnet spottet jedem versuch von wirklichkeit und fügt sich nahtlos in das weltbild sinnzerstörter luftleerer räume.

Dienstag, 28. August 2007

tage zum fliegen lernen

es gibt tage an denen sich eisvögel auf felsen niederlassen um zu tauchen und nicht länger zu warten weil der grund rauh ist warm und lebendig es gibt tage an denen eisvögel den schatten von eschen suchen weil sie eschen sind und keine birken
es gibt tage an denen eisvögel in den augen von moais nisten weil sie keine schwalben sind und die reise ein ende hat es gibt tage an denen eisvögel auf den schultern von moais wachsen weil sie breit genug sind es gibt tage an denen sich eisvögel auf felsen niederlassen weil der wind dreht und karpfen fliegen lernen

Montag, 27. August 2007

fischzug oder beim gleiten

in den gezeiten eines amphibischen tages gleiten wir ohne erinnerung gleiten wir über das wasser werden wir unter wasser gezogen zum ufer hin vom ufer weg gezogen begleitet von jungfrauen und karpfen mit weit aufgesperrtem rachen mit aufgerissenen kiemen und nüstern vor den karren gespannt vor den wagen und auf dem horn eines steinbocks werden die hunde zurückgerufen in die marschöfe zurückgerufen in den hintersten winkel der sträucher entzünden wir die lupinen am zenit der unvergesslichen wolkenhaine bis die haut aufsteigt die haut ein fesselbalon deine arme dein atem dein mund mein moai deine lippen wie meine lippen und mit den armen breitest du flügel aus breitest mir schatten aus mit deinem rücken wie ein falter nachtfalter auf halbem wege unterwegs unterwegs mein moai dein kleiner finger und mein kleiner finger hast du mir deine hand gereicht

Sonntag, 19. August 2007

meantime / zwischenzeit

wer haette gedacht dass es moeglich waere. dass augenblicke zu stunden werden morgens um fuenf oder unten am rheinufer wenn ich die farben deiner iris zaehle wenn ich mir die schuhe ausziehe am oberen ende der couch oder der fleck aus hydraulikoel deine schoenen haende eine katze die um die beine schleicht oder der geschmack von erdebeeren auf der zunge nach einem elfuhrdreissigtermin das franzoesische fruehstueck das franzoesische abendessen wir schinden zeit wochenweise bewegen wir uns fort tauchen wir auf um wieder unterzutauchen aus den tagen aus dem leinen dass das aufwachen schoener wird als das schlafen zwischen neun und neun meantime moechte man meinen will ich dir auf den ruecken schreiben mit spinnenfingern und momenten fuer sekunden gebrochenen augen eine quadratur des kreises und der vollstaendigkeit halber fortsetzung folgt ...

Mittwoch, 8. August 2007

eternal walk

unter den armen tragen wir das verbotene buch unserer gedanken tragen wir unsere haut zu markte zu füßen purpurgeborener häupter einen winkel weit und mit geschlossenen augen treten wir aus dem haus treten wir vor um uns auszuschlagen zwischen die stände barbusiger limetten zitronen und mangoldblätter eingekleidet in den rauch aus verbranntem laub und fauliger äpfel fallen die strähnen unserer träume fallen in langen strähnen und nach kokosnuß duftende augenblicke hinter milchglasscheiben unterdessen die schafe zur schur in die hinterhöfe getrieben werden und zurück in die beiboote eines nachtmittags ohne stunden

am offenen herzen (morgens)

das mondschaf hält die tage still und unbeweglich. vier nadeln in meinem körper machen mich ruhig dein schatten unsere tage rauschehände am ende des tunnels. um halb sieben morgens halten wir die zeit an mit unseren schultern bis sie stillsteht bis die zeit still steht und wir uns vorwärtstasten vorwärtstasten bis hinaus vor die haustüre weil dort der tag anbricht


Sonntag, 5. August 2007

unter der hand

im stroh nein heu gegenüber der kogge nahm der tag eine wendung wie die wasserläufer im gegenlicht der gazefassaden drehten wir uns auf dem rücken trugen wir flecken aus äther und dachten an hummeln als wir ins gras fielen. die schur der wolken hatte ein glückliches ende genommen wir das andere und erreichten uns unter steinen und reichten uns grillen unter der hand zur begrüßung

fortsetzung folgt ...


Freitag, 3. August 2007

luv und lee oder rauschen

dem wind das gesicht zugeneigt buk und heck die wange entgegengehalten das stromlinienförmige warten das glimmen scheint nun der wendekreis und dem rauschen der wandlung einhalt geboten oder dem tauschen der steine unter der hand.


Montag, 30. Juli 2007

wanderdüne oder im stehen

es gibt wege von denen wir nicht ahnten daß wir sie kannten aufgespannt hängen sie hängen wir zwischen den straßen wie wurzeln der laternen lupinen nur einen steinwurf und über der schulter den schuhen tragen wir gamaschen. unter dem hemd verborgen tanzen die schatten der eigenen vergangenheit deckungsgleich beobachten wir das reißen des gaumens fremder namen und vermuten die unter die zarte haut der gegenwart einfallenden augenblicke aufzufangen mit unseren bloßen händen

Donnerstag, 26. Juli 2007

deine einfalt

deine einfalt ist ein löwenberg mein junge. kaum haben sie sich die haut von den kleidern gerissen und den zwirn um ihr kinn geflochten blühen beete von teer und mimosen. damals am fuße der berge genügte ein lächeln. heute liegst du brach im windschatten deiner augen und die mühlräder werfen ihr licht durch die maschen deiner rauschehände ziehen ihren namen vom einen zum andern. die dahlien kalben und du ahnst es nicht

Dienstag, 24. Juli 2007

zum 24.juli 2007

du weißt es nicht weil ich es dir immer und immer wieder sage also bleib stehen halte inne und lies mir dies eine mal nicht von den lippen gehe nicht paß auf dich auf daß du mir nicht abhanden kommst wer sonst weiß wie es sich anfühlt das rote grausen oder die tage an denen die haut einfach schmerzt

mit dir will ich weiter auf nadelspitzen tanzen

das beste dir und immer nur wieder das beste
cw

Samstag, 14. Juli 2007

wir sind verabredet bei den liegestühlen im park und hoffen das geschlecht zu wechseln bis wir dort ankommen unter der stirn tragen wir das drauf und dran eines lausigen abends oder den zweig einer rotbuche eberesche vielleicht einer eiche im stadtwald als würden wir sie als erste beschreiben als müßten wir ihr einen namen geben um uns ihrer gegenwart zu vergewissern

Donnerstag, 12. Juli 2007

traumtagebuch 12.07.2007

heute nacht wachte ich auf weil mir der schweiß vom körper rann und trank einen schluck wasser. aber es half nicht. ich machte das radio an in der hoffnung auf eine klassische symphonie oder klavierkonzert. doch statt dessen stockhausen. die furcht vor der stille war so groß daß ich den timer trotzdem auf eine halbe stunde stellte. nach wenigen minuten wachte ich auf weil mir der schweiß vom körper rann und trank einen schluck wasser.

Mittwoch, 4. Juli 2007

pass3

das einzige was ich immer fürchtete war es sehen zu müssen wie sich alles bewahrheitet. der tintenfleck auf deiner hand die rabattmarke zwischen den zehen in deiner tasche. du sagtest es würde nicht geschehen. betäubt hast du mich mit hundert nächten mit deinem rücken hast du mich entrückt mit jedem schritt den wir vorwärtsgingen. du hast gelogen und ihr am ufer der elbe die hand gereicht als wir im bett deiner großmutter lagen. am vortag hatten wir fisch gekauft und du erzähltest mir etwas vom geschmack meiner haut wie rochen



Montag, 2. Juli 2007

überfahrt zu könig marke

es regnet immer noch nadelöhre und alraunen und in der dachrinne werfen sie kiesel und steine. vögel die nichts von ordnung halten scharren im rindenmulch ehe sie aus dem gesichtsfeld verschwinden wo ihnen das auge nicht folgen kann und manchmal genügt dafür schon ein dachfirst.
vergebung. ich bin eine ehrwürdige mutter gebunden auf einen stuhl um innezuhalten und mich hinein zu graben hinab in die erde bis mir der sand die knöchel aufscheuert bis ich auf wasser stoße und im bettgestell meiner träume durch den schlafsaal einer unbekannten stille wandere mit frühstücksbuffet. mein haus ist eine pension. ich bin nur noch ein raunen


der offene rücken

du hast mich hinter dir gelassen und bist umgekehrt es besteht keine hoffnung mehr. es regnet nadelöhre. jetzt bist du fort und ich sollte weitergehen. du hast mich geboren und ausgesetzt in der wüste. nun predige ich gegen dich. du bist der abgott und suchst mich heim jede nacht in riesigen schlafsälen. es ist vergeblich sage ich und denke daran was unser anfang war. selbst stroh brennt lange genug um sich daran zu versengen sage ich. doch selbst danach wirst du dich nicht umwenden auch danach wirst du nicht heimkehren. in der mitte der straße

die innere stimme hast du eingebüßt auf dem weg. ich kann dir nicht sagen wo. da hast du schon an eine andere gedacht.

Donnerstag, 28. Juni 2007

traumtagebuch 28.06.2007

wenn jemand das gesicht trägt von einem kollegen und nicht den gleichen namen wenn man gemeinsam zu einer schulung geht und das unerwartete eine umarmung ist kein kuß sondern ein streicheln über den rücken über den nacken dann wird erst wirklich bewußt wie groß die wunde ist wie groß die lücke. die zärtlichkeit einer fremden hand die da ist um meinetwillen weil ich bin wie ich bin
wenn die vorsichtige scheu des augenblicks nicht hindert sondern die umarmung überwiegt das wären glückliche stunden

danach die flucht nach dem aufwachen gegen ein uhr und vierzig minuten. keine nacht ohne aufwachen und den obligatorischen schluck wasser. muß ich mich daran gewöhnen?
verfolgt vom gleichen alter schleiche ich zu ihrem haus und spähe durchs fenster wo sie liegen in trauter zweisamkeit. es ist ihre mitbewohnerin und er flüstert ihr zu sie solle ihn küssen weil er sieht daß ich ins fenster luge. danach tritt sie auf die straße und ich erinnere mich wie ich vor nicht langer zeit vor ihrem haus stand. die haustüre war geöffnet und sein rad stand davor. ich wollte hineingehen doch seine mutter riet es nicht zu tun. am nächsten tag stellte ich ihn zur rede und er leugnete und log. sie war auch da und er duschte gerade behauptete sie sei gerade erst gekommen doch wer glaubt das schon. was bleibt ist die angst vor dem vergleich.
doch weiter. ich fliehe. fliehe und lena ist da. dort. in einer großen mühle mit wasserrad und im keller befindet sich ein bad. schäbig mit großer badewanne in die das wasser läuft. ohne verbindung ist hinter der tür auch eine scheune. sie sind hinter mehr her. nicht nur die zwei. eine gruppe. wie die bekannten von der station damals am ersten mai als ich in tränen ausbrach weil mit einem mal alles umgewertet wurde. es war als hätte man mich auf den kopf gestellt. ich versuche zu fliehen und flattere mit den armen bis ich eine holztür erreiche in deren unterem drittel ein loch klafft durch das ich hindurchschlüpfen kann. es scheint von einem tier regelrecht ausgefressen. von dort springe ich in den bach der das mühlrad antreibt. er ist gut gefüllt und ich komme schnell vorwärts. doch irgendwann muß ich zurück und wieder die gleiche situation. doch diesmal sitzt julius in der badewanne so daß ich mich erst scheue das bad zu betreten von dem allein die flucht aus gelingen kann. er trägt eine pyjamahose und dicke dunstschwaden hängen schwer und eng um die badewanne. ich wage es und beschreite den gleichen weg. doch inzwischen haben sie mich ausspioniert und kennen meine vorgehensweise. den bach haben sie gestaut und ich komme nicht mehr vorwärts. versuche immer wieder mich mit den händen im flachen bett abzustoßen doch es hilft nichts bis ich endlich erwache.

Mittwoch, 27. Juni 2007

wie varus

ich bin die kanope im verborgenen schoß deiner gedanken eine amnesie #retrogerade# die sich selbst negiert ein zögling im quelltopf gerundet bis in die zwölfte zahl nach dem komma und du wirst mich wie ich dich nicht vergessen kann und wendest den kopf zum kohlebecken in dem deine füße glimmen
im atemwind deiner hände gebierst du den erben wachsen kirschen wo du mit der ferse auftrittst den dachboden gegen den uhrzeigersinn zu drehen in die horizontale in die waagrechte doch das rechte lot ist dir entgangen der weg aufs gesims ich werde vergeblich warten und in die sonne starren

als der buddha schlief hast du mich verlassen. du warst zu ungeduldig

traumtagebuch 27.06.2007

was gäbe es zu sagen wenn ich auf deinem körper läge haut auf haut und du aufbrächest zu einem freund am späten nachmittag. du wirst heimkehren sage ich dir und wirst erwartet von einer schale kirschen. ein freund sagst du ohne ein weiteres wort und mir bliebe keine zeit mehr dir nachzueilen

Montag, 18. Juni 2007

offener brief an s. oder manchmal ist die welt einfach gucci

was ich sagen könnte hätte auf dem flügel einer taube platz es paßte unter den regenschirm schwarz oder weiß und gehörte zueinander wie pilze und ofenkartoffeln lavendel und rosmarin oder wie der abwasserschlauch einer spülmaschine und schmutzige töpfe im spülstein eine dose angefüllt mit zigarettenstummeln auf dem balkon oder eine unterhose in den speichen eines rades auf einer wiese wo keine kinder spielen wo klee blüht und nicht länger gänseblümchen oder auch eine bootsanlegestelle. manchmal möchte ich dir sagen manchmal möchte ich dir einfach sagen ist die welt einfach gucci...


DOCH
finde den spruch
dunkle töne
dumpfe weiten ein flügge werdendes
unternehmen zwanghaften
einverständnisses
mit dem status quo
unter den füßen ein
wankendes wandeln
ein flehendes haus im
schatten der tiefe


HANDSTAND
im untergrund deiner lippen ein
augenzwinkern
du siehst es nicht
das holz späht schon in den
abend
läufst der gegenwartsgrenze
entgegen der datumsgrenze
warst schon in etwaigen gefangen
wurdest entrissen wurdest
geschont geschändet unumwunden
eingefleischtes
geplant sein
ein augenzwinkern ein
wimpernschlag wimperg ein
heer von masten
eine reisende unter
dem flügel der gänse.


SR&CW

Donnerstag, 14. Juni 2007

diaspora

in der einöde deiner lungen im unteren
drittel der fensterbank suche ich nach deinem
namen suche nach dem geflecht deiner hände
und schlage mit blei buchstaben um buchstaben
in die haut meiner gedanken.
vorwärtsgetrieben im gleichschritt drehender
münzen halte ich deinem blick stand halte dich auf
stelle mich dir in den weg und nur im
dachgeschoß ist ein spalt bleibt ein spalt ein
haar breit eine bleistiftspitze zeit für die länge
einer nadel durchs auge ins innere getrieben durch
die erinnerung hindurch ins innere getrieben bis ins
mark in den kern in das innere in das innerste bis in
die mitte.
in den weinbergen regnet es asche sage ich. in den
weinbergen regnet es asche sage ich asche
und streife mir das fell einer katze über die ohren.
ate me drank me kissed me killed me

Mittwoch, 30. Mai 2007

"Meine vier Wände - wie sicher sie schienen; bei jedem Wetter, rund ums Jahr; und so getränkt mit Tropfen und Dünsten, die kein Licht vertragen - ja, mein Bett; wie oft (ist es wieder so weit?) hast du mich in die Stille deportiert, fallen lassen, Auffanglager - nach der schweren Arbeit der Gefäße, die weh tun, alter Knabe, von deinen nassen, elfenbeinernen Fingern; und rückst jetzt von mir ab, roh, jäh, ungerecht; zwar ruhe ich, zur Wand, und das ist mißlich, doch von alleine Ruhe finden - eine Last; geschweige, diesen Kloß zu wälzen und zu überlegen - bis er sich von mir hebt; am liebsten wär ich jetzt vermengt mit all den Unbekannten; die mich stoßen und hassen; so stark ist die Angst wieder allein zu sein."

Oskar Pastior

Dienstag, 29. Mai 2007

pelikan

es waren schattenspiele. aus federn wurden ränke geschmiedet und einbeinig kehrte ich zurück ohne daß ein schwert zwischen uns lag nur ein kissen die daune einer einzigen nacht und wie meine kinder nähre ich nun die gedanken mit dem eigenen fleisch bis zum morgen