Mittwoch, 13. Februar 2008

auf dem seil

in körben aus geflochtenem gras trage ich gestirne von obst und weihrauch in meinen schlaf. zwischen den maschen der jalousie düstert der tag herauf. auf dem boden verstreut liegen die henkel von trauben. kernlos. neutronen meines hungers - meines unstillbaren eifers nach greifbarkeit.
um den mit federn und spiegeldecken geschmückten zirkuspferden zu entkommen erfinde ich namen. jeweils zehn. beginnend mit dem gleichen buchstaben. manchmal sind es auch tiere.
dann falle ich zurück in meine einsamkeit meinen raum der stille wo helle stimmen ewig flüstern und die zeit zu einem endlosen beben wird. und fülle auch dir den becher. denn du bist mein messer mein trost meine herrlichkeit

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

jene, die in ganzer größe gleich den oriflammen über uns am himmel knattern, sind manche stunde, manchen tag den nebeln der galaxien wie dem regen ausgesetzt. der große weihrauch des schlafes überkommt sie noch während sie die schweren weidenkörbe der gestirne tragen. ihr hunger, von der bloßen anmut der gerechtigkeit über den horizonten geweckt, welche den menschen an manchen tagen mit dem duft der trauben locken, versehrt sie bis tief hinein in ihre herzen. ihr durst, einzig vom verdüstern der tage gestillt. warum kommen sie, die nächtlichen, manche pferde auf ihren weiden mit decken aus gras und erde zu bedecken? ihre schritte sind flüsternd: paradiesvogel, pardelluchs, pavo, pegasus, perleidechse, pfeilschwanzkrebs, phoenix, phoenicopterus, pisces, python, sie alle flüstern mit ihren stimmen manches über die himmel, das wahrhaftig klingt, manches erzählen sie uns über den ursprung der zeit weit im osten. die nacht ist nur grausam. wir stehen in der dunkelheit, allein unter den himmeln, unter uns die krume welt. das gras ist feucht, die tiere flüchten, endlos ist ihre blutige niederkunft in den wäldern. und alle träume, in größter sorgfalt von den neuronen gezählt und geweckt, verstummen in lautlosen gewittern, fern und ohne trost glänzen sie in ihren verlassenen räumen. ein letztes wehmütiges erinnern der namen, der stille becher meines herzens ist von einsamkeit erfüllt, dann bricht der schlaf endlich seinen stab über mir. und in der unendlichen leere habe ich die gewißheit, dass ich am ende sein werde, unter den bunten sprüngen der artisten und keinerlei erinnerung gewahr.